Elektromobilität und autonomes Fahren lauteten die Schwerpunkte des 2. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses in Nanjing und Nanchang. Unter den knapp 1.000 Teilnehmenden befand sich auch eine Delegation aus Wuppertal. Ihr gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), der Wirtschaftsförderung Wuppertal, der IQZ GmbH und der Bergischen Universität an.
Für die Hochschule waren David Michalik und Per Kohl ins Reich der Mitte gereist. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie (SIKoM+) der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik stellten Forschungsaktivitäten aus dem Bereich Automotive sowie zwei aktuelle Mobilitätsprojekte vor: BOB Solingen und AFFiAncE. Bei diesem Projekt geht es darum, einen Prüfstand zur Erprobung der Hard- und Softwarearchitektur für das hochautomatisierte Fahren im Labor unter realistischen Bedingungen aufzubauen und damit die Zuverlässigkeit und das Vertrauen in autonome Fahrsysteme zu steigern. Darüber hinaus präsentierten Stephan Vogelskamp und Thomas Lämmer-Gamp von der BSW das Automotive Cluster des Bergischen Städtedreiecks. Dahinter verbirgt sich eine Vernetzung von Unternehmen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Ihr Ziel: ein gemeinschaftliches Bild insbesondere zu den Beschäftigungs- und Umsatzeffekten zu gewinnen, die durch die beiden technologischen Schübe „E-Mobilität und Autonomes Fahren“ auf die Zulieferindustrie zukommen.
„Bestandteil der Delegationsreise waren auch Firmenbesuche“, ergänzt David Michalik. „Diese Einblicke in den chinesischen Mobilitätssektor zeigten, dass besonders der Bereich E-Mobilität eine hohe Dynamik aufweist. So sollen im kommenden Jahr von mehr als 40 neuen Automobilherstellern (OEMs) verschiedene Modelle mit teil- bzw. vollelektrifiziertem Antriebsstrang auf den Markt gebracht werden.“ Generell beeindruckt waren die Wissenschaftler der Bergischen Universität von der hohen Quote an elektrifizierten Fahrzeugen (u.a. E-Roller) sowie der hohen Nutzung der Bike-Sharing-Angebote im chinesischen Alltag. Per Kohl: „Vor allem fiel auf, dass die Digitalisierung insgesamt deutlich fortgeschrittener ist, als man das in Deutschland kennt. Das Bezahlen und Registrieren per Smartphone beispielsweise ist bereits vollumfänglich in den Alltag integriert und für Jung wie Alt selbstverständlich geworden.“ Bargeld spiele überwiegend nur noch für den Tourismus eine Rolle.
Der 1. Deutsch-Chinesische Automobilkongress hatte 2017 in Wuppertal stattgefunden – als branchenspezifische Austauschplattform für Unternehmen, Verbände und Forschungsinstitutionen beider Länder. Initiiert hatte das Format die Wirtschaftsförderung Wuppertal.
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